Anlegen: Anlegemanöver Bora – Seitenwind ca 35 Knoten

Manöver Analyse: Im Großen und Ganzen ist das Manöver gut gegangen. Schiff und Mannschaft sind OK, das ist das Wichtigste.
Die Ausgangssituation: Wir haben ca  30 Knoten Wind in den Böen etwas mehr. Der Wind weht in die Boxengasse

00:12:Der Marinero weisst den Platz zu. Auf der Leeseite liegt ein Boot. Das Boot fährt mit dem Heck mit dem Wind in die Gasse. Dabei muss das Boot etwas schneller sein, da es sonst durch die Strömung (Wind) schwer steuerbar wird. Wenn man hier zu langsam unterwegs ist, wird das Ruderblatt zu wenig angeströmt und der Bug schlägt quer.

00:28:Die Drehung wird eigentlich sehr gut (etwas früher) eingeleitet, der Wind verstärkt den Drehimpuls noch weiter und der Bug und das ganze Boot driften nach Lee.  Da diese Drehung vorherzusehen war, wären hier idealerweise fliegende Fender notwendig gewesen. Ein Anlegemanöver mit dem Wind hat meistens diesen Drift zur Folge, da die Drehung des Bootes nur schwer abgebremst werden kann. Mit einem Fender in der Hand ist man viel schneller an der richtigen Stelle.

00:51:Als nächstes wird die leeseitige Pilotleine geholt und dann die beiden Heckleinen. Um das Boot in eine stabile Position zu bekommen, wäre es wichtig gewesen, zuerst mit der luvseitigen Heckleine zu stabilisieren und die Muring in Luv zu holen.Man sieht auch, dass man Marineros auch nicht immer trauen kann, da er die leeseitige Pilotleine anbietet. Da das Boot in Lee hängt birgt die Muring in Lee auch noch die Gefahr, die Pilotleine in die Schraube zu bekommen. Vorallem zu dem Zeitpunkt wo die Pilotleine vorne an der Klampe wieder ins Wasser geworfen wird.

2:12: Erst jetzt wird die Pilotleine in Luv geholt. Man kann jetzt versuchen mit Muskelkraft, das Boot mit der Muring nach Luv zu ziehen (Schwerstarbeit), oder mithilfe der Heckleine (Luv) mitzuhelfen.

02:33: Marinero kommt an Bord und dampft in die Heckleine (Luv) ein. Das Steuerrad wird nach Luv gedreht .

03:22: Bug kommt nach Luv. Man sieht wieviel Schub hier gegeben wird. Die Muring in Luv kann befestigt werden.

Fazit: Dies ist lediglich Tipp, da viele Wege nach Rom führen.  An der Box vorbeifahren und mit dem Heck gegen den Wind in die Box drehen. Dabei wird der Bug gegen den Wind geschleudert. Der Wind bremst nicht nur die Drehbewegung des  Buges ab, er bremst auch die Bewegung des Bootes nach Luv ab. Das Boot ist gegen den Wind besser steuerbar, auch wenn man etwas langsamer unterwegs ist. Bei der Windstärke kann man den Bug auch etwas überdrehen lassen. Bis der Bug auf gerade dreht, wird die Heckleine in Luv und die Pilotleine in Luv geholt. Kräftig in die Leine dampfen, bis die Muring fixiert ist.

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